Tätigkeitsbericht 2019

 

 

Rückblick auf das Jahr 2019 -

Es geht voran!

 

An allererster Stelle möchten wir Ihnen, unseren Unterstützern, Spendern, Adoptanten, Pflegestellen und Ehrenamtlichen von Herzen danken, die uns auch in diesem Jahr wieder begleitet und dazu beigetragen haben, dass wir gemeinsam wieder sehr viel für die Tiere erreicht haben! Ohne Ihre wertvolle Unterstützung und Ihre Treue wäre das nicht möglich gewesen.

 

Viele Hunde und Katzen wurden gerettet, von den Straßen Bulgariens aufgelesen, versorgt, medizinisch behandelt, kastriert und gepäppelt. 365 Tage im Jahr ist unser kleines bulgarisches Team im Einsatz für die Tiere, bei Wind und Wetter, bei plus 40 genauso wie bei minus 15 Grad. Wir sind auch unseren Mitarbeitern dankbar, die vor Ort Außergewöhnliches leisten und ohne die wir hier in Deutschland nichts ausrichten könnten.

Seit Mitte dieses Jahres haben wir eine neue Tierheimleiterin, Zlatina, die seit über zwei Jahren unser Team verstärkt und ihre Aufgabe mit viel Geduld und unendlicher Liebe zu den Tieren erfüllt. Zlatina ist immer da, wenn die Tiere sie brauchen. Und das 7 Tage die Woche, wenn es notwendig ist. Sie ist die erste, die morgens im Tierheim ist und die letzte, die es abends verlässt. Das mag uns selbstverständlich erscheinen – ist es aber nicht. Den Einsatz, den sie bringt, mit Herzblut und Verstand, haben wir bei keiner der vorhergegangenen Tierheimleiterinnen seit unserer Übernahme des Tierheims erlebt.

 

Im Oktober waren Bürgermeisterwahlen in Schumen und – zu unserem Glück – ist der alte der neue Bürgermeister. Wir verfolgen in Sachen Tierheim dieselben Ziele und können unsere über die Jahre aufgebaute, gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der lokalen politischen Spitze fortführen.

 

Wir waren dieses Jahr vier Mal vor Ort im Tierheim in Schumen und konnten mit der tollen Hilfe von Ehrenamtlichen, die auf eigene Kosten mit nach Bulgarien gekommen sind, gemeinsam einiges bewegen. Auch für diesen Einsatz an dieser Stelle noch mal ein großes Dankeschön!

 

Im Februar fand erstmals ein großes Ausbildungsprogramm für Studierende der Veterinärmedizin in Kooperation mit den Universitäten in Gießen und Stara Zagora (Bulgarien) statt (finanziert von der Bernd-Stephan-Tierschutz-Stiftung). In vier Tagen kastrierten die angehenden Tierärzte, angeleitet und betreut von fünf Professoren und Tierärzten mit langjähriger Erfahrung 124 Tiere (91 Hunde und 33 Katzen).Neben der praktischen Erfahrung, die die Studierenden sammeln konnten, hatten wir auch Vorträge zu verschiedenen Tierschutzthemen vorbereitet, um sie auch auf diesem breiten Feld zu sensibilisieren. In dem gesamten Programm ging es uns um Qualität und nicht um Quantität und die Sicherheit der Tiere stand stets im Vordergrund.

 

Für dieses aufwendige Großprojekt war es notwendig, einen zweiten Operations- sowie Operationsvorbereitungsraum zu errichten. Einen Teil der Ausstattung besorgten wir in Deutsch-land. Wir versuchen stets pragmatisch und sparsam – sogar eher spartanisch vorzugehen und setzen die Spenden immer so effizient wie möglich ein.

 

Die kostenlosen Kastrationen wurden wieder von vielen Schumener Bürgern angenommen, die sich eine Kastration nicht leisten können. Sie waren dankbar, dass sie ihren Hund oder ihre Katze ohne Bezahlung im Tierheim kastrieren lassen konnten. Und genau hier setzen wir an: Wir klären auf und versuchen das Umdenken der Menschen vor Ort zu fördern, indem wir ihnen genau dieses Angebot machen. Die Akzeptanz steigt immer weiter; das wird besonders auch an den jährlich steigenden Kastrationszahlen deutlich.

 

Im Februar vor der Kastrationsaktion war Barbara für ein paar Tage mit in Schumen, um die Hündin, die sie sich ausgesucht hatte, persönlich kennenzulernen. Im Juni standen dann die nächsten zwei Wochen Schumen an! Wir waren wieder eine größere Gruppe, unsere treue Gabi, die schon eine halbe Bulgarin ist!, Ellen, die im vergangenen Jahr einen Hund von uns adoptiert hat und sofort zur Sichel griff, um das zu hohe Grünzeugs in den Ausläufen zu „mähen“, Claudia und Benjamin, die auch schon „alte Hasen“ sind. Das gemeinsame Arbeiten macht einfach viel mehr Spaß, wir bekommen mehr „geschafft“ und wir freuen uns über jede helfende Hand, die Lust hat, uns dabei zu unterstützen. In erster Linie betreuen Freiwillige die Hunde, gehen Gassi, füttern Hunde oder Katzen, die eine Extra-Portion benötigen, waschen den einen oder anderen Hund, kämmen Winter- oder Sommerfell aus, beschäftigen sich mit den etwas schüchterneren Hunden. Es gibt immer mehr als genug zu tun, wenn Sie Lust hätten, im kommenden Jahr auch einmal mit nach Schumen zu kommen, melden Sie sich gerne bei uns!

 

Unser beratender Tierarzt Roger Wagner war dieses Jahr wieder dreimal ehrenamtlich mit vor Ort und hat uns in bautechnischen Angelegenheiten beraten, hat kastriert und große, komplizierte Operationen durchgeführt. Ohne ihn, seine Geduld und seinen unermüdlichen Einsatz für die Tiere wäre das Tierheim nicht an dem Punkt, an dem es heute steht…

 

Im Juli war ich noch einmal vor Ort und dann wieder gemeinsam mit Gabi und Roger Wagner im September. Während dieses Aufenthaltes kastrierte Roger Wagner wieder sehr viel und führte größere Operationen durch, die unser junger Tierheim-Tierarzt noch nicht kann. Ein weiterer großer Schritt für uns war der Beginn der Kooperation mit einer Schule in Schumen. Es handelt sich um ein fremdsprachliches Gymnasium, das uns einlud, in den Deutschstunden Vorträge über Tierschutz zu halten. Ein Besuch behandelte das Thema Straßenhunde und wir stellten das Schumener Tierheim vor, bei dem anderen Besuch ging es um Nutztiere und Massentierhaltung. Der Direktor sprach uns nach der Stunde an und hofft auf eine längerfristige Zusammenarbeit.

Ein großer Teil unserer Hunde bekommt im Herbst seine Auffrischimpfung. Einige Hunde auch in anderen Monaten, aber jeder Hund bekommt jedes Jahr seine jährliche Imfpung. An dieser Stelle auch einen ganz herzlichen Dank an alle Spender, die es möglich gemacht haben, dass alle Hunde im Tierheim ihre Auffrischimpfung bekommen konnten! Es kamen fast 2.000 Euro an Spenden für die Impfungen zusammen – die jährlichen Impfungen retten Leben!!!  Zudem wurde der gesamte Bestand mehrmals im Jahr gegen Würmer, Flöhe und Zecken behandelt.

 

2019 war für uns ein Jahr mit sehr hohen Tierarzt-kosten, denn wir hatten mehrere Notfallpatienten, die sowohl in Bulgarien als auch in Deutschland operiert werden mussten.

Alleine für die Operationen mussten wir für einen hohen vierstelligen Betrag aufkommen.

Filo – kam mit einem alten Bruch ins Tierheim, zunächst dachten wir, dass man an einem alten Bruch nichts mehr korrigieren kann, aber Filo litt unter Schmerzen in der Hüfte, da der Oberschenkelkopf nicht in der Beckenpfanne saß. Wir ließen Filo in Bulgarien operieren und von da an war er wie ausgetauscht. Sein grantiges Wesen schien er nur aufgrund der Schmerzen gehabt zu haben. Er konnte auf unserem November-Transport das Tierheim verlassen – denn er hat sein Zuhause in Deutschland gefunden! (Foto rechts)

 

Pepe – fanden wir in einem Randbezirk von Schumen auf der Straße, er humpelte, deswegen packten wir den jungen Hund ins Auto und nahmen ihn mit ins Tierheim. Die Röntgenbilder ergaben, dass er angeschossen wurde, dann geriet er sehr wahrscheinlich in Panik und ist vor ein Auto gelaufen. Wir vermuten, dass er sich dadurch den komplizierten Bruch zuzog. Pepe wurde in Bulgarien operiert.

 

Yoyo (Foto links mit Katze Drissy) – lebt seit April in Deutschland auf einem Gnadenplätzchen, Grund zur Hoffnung e.V. kommt für alle medizinischen Kosten auf. Yoyo kam in einem sehr schlimmen Zustand in Deutschland an, hat aber mittlerweile schön abgenommen und genießt ihr neues Leben! Sie hat sich gesundheitlich so gut entwickelt, dass wir ihr im Sommer sogar in einer aufwendigen Operation die Mammatumore entfernen konnten. Ihre gesamte Milchleiste war voller Tumore, davon drei recht große.

 

Ilsi – kam verunfallt ins Tierheim. Anfangs bekam sie einen Gips, dieser half aber nicht. Ilsi humpelte immer noch. Nach dem Röntgen sahen wir, dass die Hüfte betroffen war, holten sie nach Deutschland und ließen sie hier operieren. Ilsi geht es blendend, sie hat ihr Zuhause gefunden und darf ihr Leben nun ohne Schmerzen und glücklich verbringen!

 

Giselle, unser Mini-Pinscher-Mädchen – wurde vermutlich ausgesetzt. Sie war total abgemagert und wir wussten nicht, ob sie es schaffen würde. Sie hatte ein sehr auffälliges Gangbild, so dass wir sie haben röntgen lassen. Diagnose: Legg-Calvé-Perthes-Krankheit, zu der sehr kleine Hunde häufig die genetische Veranlagung haben. Giselle benötigt beidseits eine Femurkopfresektion, die erste OP hat sie schon überstanden, in einigen Wochen steht die zweite Seite an.

 

Yara hatte einen Unfall und kam schwer verletzt mit einem offenen Bein und einer Ellen- sowie Speichenfraktur ins Tierheim nach Schumen. Sie wurde in Bulgarien leider falsch geschient und es gab keine Besserung. So wurde sie zu einem unserer Notfälle und musste dringend nach Deutschland auf eine Pflegestelle, um hier operiert zu werden. Die Operation war sehr kompliziert und dauerte vier Stunden: ein Pin und eine Platte wurden eingesetzt, um die gebrochenen Knochen zu stabilisieren. Jetzt hoffen wir, dass alles gut verheilt, dann könnten in 8-10 Wochen Pin und Platte entfernt werden. Yara sucht übrigens noch ihr Für-immer-Zuhause!

 

Für eine große Anzahl „unserer“ Hunde und Katzen war 2019 ein gutes Jahr! Dafür danken wir ganz besonders den wunderbaren Adoptanten, die 172 Hunde und 44 Katzen aufgenommen und ihnen gezeigt haben, dass Leben auch schön sein kann! Zusätzlich befinden sich noch 15 Hunde und zwei Katzen auf liebevollen Pflegestellen in Deutschland – an dieser Stelle auch einen

ganz besonderen Dank an diejenigen, die Pflegetieren ein Sprungbrett bieten, um dann ihre Familien zu finden. Diese Tiere sind zwar in Sicherheit, aber eine Endstelle für sie wäre das Non-plus-ultra und darauf hoffen wir noch in diesem Jahr!

 

Wie schon 2018 war auch dieses Jahr wieder ein erfolgreiches – hinsichtlich der Ärmsten der Armen, der alten, kranken und behinderten Tiere. Dank der wunderbaren Unterstützung von Ihnen, die ein Tier aufgenommen, geteilt, anderen von unserem Verein berichtet haben, haben folgende Hunde und Katzen ihr Glück gefunden! Sie dürfen lernen zu leben – und erfahren endlich, was es bedeutet, in Sicherheit zu sein, geliebt und versorgt zu werden!

 

Hunde mit körperlichem Handicap (fehlende Gliedmaßen, taub, gelähmt, Probleme mit Knochen / dem Bewegungsapparat)

 

 

Staupe-Überlebende

 

 

Unsere Senioren

 

Hunde mit psychischem Problem / angeschossen / abgeschnittene Ohren / zugenähtem Ohr

 

 

Blinde und einäugige Hunde

 

Unsere behinderten Katzen (FIV positiv, dreibeinig)

 

 

In Bezug auf die Kastrationszahlen war 2018 schon ein Rekordjahr für uns. Und in diesem Jahr ist es uns gelungen, die Zahlen weiter zu steigern! All das kostet leider auch einen großen Batzen an Geld und wir benötigen hierbei dringend Ihre finanzielle Unterstützung, um diese wichtigste aller Aufgaben in diesem Ausmaß weiterführen zu können.

 

Vom 1.1. bis zum 31.12. wurden in Schumen 1.494 Hunde und Katzen kastriert! Davon sind

 

463 Hündinnen

355 Rüden

524 Katzen

152 Kater.

 

Für das Angebot der ganzjährigen Kastrationen fallen monatlich erhebliche Summen an. Aber in diesem Punkt ist das ganze Grund zur Hoffnung-Team sich einig, dass wir gerade an Kastrationen nicht sparen dürfen! Hierfür sind wir dringend auf Spenden angewiesen und für jeden noch so kleinen Betrag dankbar.

 

Im Rückblick war – und ist noch – das Jahr 2019 ein erfolgreiches! Über 1.000 Kastrationen schon in den ersten 10 Monaten, über 180 vermittelte Tiere, wir konnten viele Tiere medizinisch behandeln lassen… All das war nur möglich dank aller Adoptanten, Pflegestellen, Unterstützer, Spender, Ehrenamtlichen, die uns ihr Vertrauen entgegengebracht, ihre Freizeit geopfert, uns finanziell unter die Arme gegriffen und unseren Schützlingen ein schönes Zuhause geschenkt haben! Gemeinsam können wir so viel mehr erreichen, dafür danken wir Ihnen von Herzen!

 

Wir freuen uns auf 2020 mit neuen Herausforderungen und hoffentlich mit Ihnen an der Seite!

 

 

Notfelle der Woche

 

Peer musste als letzter des Geschwister-Quintetts zurückbleiben. Wir hoffen, dass er auch ganz bald die Chance auf eine Ausreise bekommt!

 

Der hübsche Kofi (6-7 Monate) wartet auf seine Familie - die er hoffentlich bald findet!

 

SOS - Notfall für Kater Loki

 

 

Spendenkonto

Grund zur Hoffnung e.V.

 

Sparkasse Oberhessen

IBAN:

DE22518500790027115152

BIC: HELADEF1FRI

 



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