Tätigkeitsbericht 2022

 

 

Rückblick auf das Jahr 2022 –

unsere Herausforderungen und Erfolge! 

                                    

 

Als erstes möchten wir Ihnen, unseren Unterstützern, Spendern, Adoptanten, Pflegestellen und Ehrenamtlichen von Herzen danken, dass Sie uns auch in diesem Jahr wieder begleitet und dazu beigetragen haben, dass wir gemeinsam wieder sehr viel für die Tiere erreicht haben! Ohne Ihre wertvolle Unterstützung und Ihre Treue wäre das nicht möglich gewesen.

 

Nach den letzten beiden COVID-Jahren sind wir sehr froh, dass langsam wieder die Normalität Einzug gehalten hat. Die Anzahl der Anfragen nach Hunden ist glücklicherweise wieder auf ein durchschnittliches Maß zurückgegangen. Zu Corona-Zeiten waren die Anfragen exponentiell angestiegen und nicht immer durchdacht, viele Menschen hatten plötzlich Zeit und wollten sich völlig unüberlegt ein Haustier anschaffen. Da wir die Qualität der Bewerbungen sowie die Beweggründe der Interessenten, ein Haustier zu adoptieren, sehr genau geprüft haben, haben wir glücklicherweise bisher auch keine „Corona-Rückläufer“.

 

Nun zu dem Tierheim in Schumen:

Im Frühjahr hat der Tierarzt, der 

im Tierheim gearbeitet hatte, uns 

überraschend verlassen und 

wir wussten nicht, wie es weiter-

gehen würde. Nicht nur in Deutschland ist es schwer, einen guten Tierarzt zu finden, in Bulgarien ist es fast unmöglich. Für ein Tierheim mit über 200 Hunden ist es umso dringender, dass ein Tierarzt vor Ort ist, da wir die Tiere nicht unversorgt lassen können. Wir brauchten also dringend einen 

guten Tierarzt, der in erster Linie 

viel Liebe für die Tiere mitbringt und der die Straßenhunde genauso wertschätzt wie Rasse- und Besitzerhunde. Wir haben glücklicherweise eine Tierärztin gefunden, die zwar noch neu im Beruf war, aber sehr bemüht ist, lernen möchte und in den Monaten schon viel gelernt hat. Inzwischen haben wir ein recht konstantes und gut eingespieltes Team im Tierheim, das sehr gut harmoniert.

 

2022 waren wir wieder regelmäßig im Tierheim in Schumen: im Februar, im Mai und noch einmal im Herbst. Einige Ehrenamtliche sind wieder mitgeflogen und haben vor Ort kräftig mit angepackt und unterstützt. An unsere „Herzenshund-Aktion“ erinnern Sie sich bestimmt noch. An dieser Stelle möchten wir den Ehrenamtlichen noch einmal besonders danken.

 

Wer auch wieder mit an Bord war: Unser deutscher Tierarzt Roger Wagner, der das Tierheim von Anfang an ehrenamtlich mit betreut und uns stets in allen medizinischen Belangen beratend zur Seite gestanden hat, begleitete uns abermals bei zwei Aufenthalten, im Februar und im September.

 

Neben zahlreichen, aufwendigen Unter-suchungen und einigen komplizierten Operationen stand die Fortbildung unserer neuen Tierärztin im Vordergrund. Einer der Schwerpunkte lag auf der Zahn-behandlung, denn gesunde Zähne sind 

für die Hunde nicht weniger wichtig als für uns. Entzündungen rufen nicht nur Schmerzen hervor, sie können auch Ursache für weitere Krankheiten oder Leiden sein. Im September erhielten in Schumen 25 Hunde eine Zahnsanierung.

 

Was uns dieses Jahr besonders erschüttert hat ist, dass wir – meist durch Zufall – bei vielen unserer Hunde feststellen mussten, dass sie angeschossen waren. Dies kam entweder beim Streicheln heraus, wenn die Projektile dicht unter der Haut saßen, oder wenn ein Hund aufgrund einer anderen Symptomatik z.B. geröntgt wurde. Zu den armen Hunden, bei denen wir Kugeln entdeckt haben, gehörten Kuno, Sony, Bertja. Bei den dreien konnten die Projektile, die wir subkutan ertasten konnte, in Bulgarien entfernt werden.

 

Tief im Körper entdeckten wir beim Röntgen Kugeln bei unserer Omi Ziko, für die wir einen Gnadenplatz in Deutschland gefunden haben. Wir fanden, dass elf Jahre im Tierheim in Dobrich mehr als genug waren!!! Nun darf sie ihre Seniorenzeit in Wärme und Geborgenheit genießen! Neema, eine kleine, gerade 2-jährige Hündin, die in Deutschland auf einer Pflegestelle wartet (siehe Foto), humpelte stark, weshalb wir sie röntgen ließen. Den Befund „angeschossen“ konnten wir kaum glauben!

 

Im vergangenen Winter haben wir wieder für neue Hundehütten gesammelt. Dank Ihrer großzügigen Spenden konnte ein Teil der 

alten Hütten ersetzt und einige neue zusätzliche Hütten bestellt werden. Das Team vor Ort hat die Hütten bunt angestrichen, so kam gleich noch etwas Farbe in den Tierheimalltag!

 

Auch diesen Winter müssen wieder einige marode Hundehütten ausgetauscht werden. Die Preise vom vergangenen Jahr werden wir leider nicht mehr bekommen, da wir 

natürlich auch die Preiserhöhung der Baustoffe mittragen müssen.

 

 

Für 195 Hunde und 10 Katzen war 2022 ein gutes Jahr, denn sie sind aus unserer Obhut in ihr endgültiges Zuhause gezogen. Dafür möchten wir an dieser Stelle unseren Adoptanten und auch Pflegestellen noch einmal ganz besonders danken. Jedes Tier hat es verdient, in einem behüteten Zuhause zu leben, bitte helfen Sie uns auch im kommenden Jahr, ein wenig Werbung für unsere Schützlinge zu machen und Menschen in Ihrem Freundes-, Bekannten- oder Verwandtenkreis dazu zu ermutigen, sich bei Grund zur Hoffnung nach einem Hund umzusehen, wenn sie auf der Suche sind. Zur Zeit befinden sich 19 Hunde auf Pflegestellen in Deutschland und warten dort noch auf ihr endgültiges Zuhause. 

 

Auch für Pflegestellenangebote sind wir dankbar, da Grund zur Hoffnung in einer Notsituation eingesprungen ist und bei der Evakuierung eines anderen Tierheims in Bulgarien unterstützt. Deswegen ist der Druck aktuell besonders groß. Wenn Sie es sich vorstellen können, einen Hund vorübergehend aufzunehmen, melden Sie sich gern bei uns.

 

Viele von Ihnen kennen Grund zur Hoffnung schon einige Jahre. Wer unsere Arbeit verfolgt weiß, dass wir nicht nur süße Welpen und schöne und gesunde Junghunde vermitteln, sondern dass uns ganz besonders die Tiere am Herzen liegen, die unsere Hilfe besonders nötig haben und in ihrem Land oder auf der Straße überhaupt keine Chance haben. Die Vermittlung und medizinische Versorgung genau dieser hilfsbedürftigen Tiere ist es, was unsere Arbeit überhaupt ausmacht und wir sind ganz besonders glücklich darüber, dass viele alte, kranke und behinderte Tiere auch 2022 wieder IHRE Chance bekommen und ein liebe- und verständnisvolles Zuhause gefunden haben!

 

Dank der wunderbaren Unterstützung von Ihnen, die ein Tier aufgenommen, geteilt, anderen von unserem Verein berichtet haben, haben folgende Hunde und Katzen ihr Glück gefunden! Sie dürfen nun endlich erfahren, was es bedeutet, in Sicherheit zu sein, geliebt und versorgt zu werden!

 

Hunde mit körperlichem Handicap (Staupe-Überlebende, Probleme mit Knochen und/oder dem Bewegungsapparat, verunfallt, alte Brüche)

 

 

Unsere Senioren

 

 

Alte Hunde und Langzeitinsassen

 

Besonders freuen wir uns auch für unsere „Langzeitinsassen“, die einige Jahre im Tierheim „ausharren“ mussten. Aus dem Tierheim in Dobrich konnten wir in den letzten beiden Jahren, seit wir dort übergangsweise eingesprungen sind, einen großen Teil der Langzeitinsassen herausholen, die unter dem vorher dort tätigen Verein über bis zu zehn oder elf Jahre nicht einmal eine Chance auf Vermittlung bekommen hatten und teilweise nie zur Vermittlung angeboten wurden. Besonders die alten Hunde brauchen dringend ein warmes Plätzchen, denn mit Arthrose oder anderen Gebrechen ist das Leben im Nasskalten besonders unangenehm. Einige von ihnen benötigen dringend regelmäßig Schmerzmittel. Alles gute Gründe, warum besonders die alten Hunde keinesfalls im Tierheim bleiben sollten.

 

Mit den ängstlichen Hunden arbeitet unsere gute Seele Zlatina, unsere Tierheimleiterin in Schumen, um sie peu à peu auf ein Leben in Deutschland vorzubereiten. Leider befinden sich auch in dem Tierheim in Dobrich, das nun evakuiert werden muss, viele sehr schüchterne Hunde, die dringend in Deutschland untergebracht werden müssen. Wir möchten Ihnen an dieser Stelle einige unserer noch sehr vorsichtigen Hunde vorstellen, die noch ein Zuhause oder eine Pflegestelle suchen:

 

Manila

Talvi

Dorian

Noah


 

Nini

 

Bambi

 

Barbi

 

Tiya


 

Für das kommende Jahr haben schon wieder einige Tierfreunde Interesse bekundet, mit nach Bulgarien zu fliegen. Wir freuen uns immer über Unterstützung, besonders wird diese auch in der Sozialisierung der ängstlichen Hunde benötigt, damit auch diese bald ihre Chance bekommen, ein Zuhause zu finden. Wer Interesse hätte, sich das Tierheim und die Arbeit vor Ort anzusehen, kann sich sehr gern bei uns melden. 

 

Nun möchten wir Ihnen noch die Geschichten einiger Glückspilze vorstellen. 

 

Lale kam als winziger Welpe ins Tierheim und wir hätten nicht gedacht, dass sie es schaffen würde. Das Infektionsrisiko ist für Welpen in einem Land, in dem es viele Straßenhunde gibt, leider extrem hoch und das Immunsystem der Welpen ist noch nicht so stark. Lale hat glücklicherweise zeitig eine Pflegestelle gefunden und ist zu einer gesunden, glücklichen, jungen Hündin herangewachsen, die ihr Leben in vollen Zügen genießt! Auf den Fotos sehen Sie Lale im Tierheim und heute.

 

Lilani kam im Herbst 2021 in einem fürchterlichen Zustand ins Tierheim in Schumen. Sie litt unter massiver Räude und konnte kaum noch etwas sehen. Auf der Straße hätte sie nicht mehr lange überlebt. Anfangs war sie sehr verständlicherweise sehr ängstlich, sie hat aber schnell Fortschritte gemacht und ließ sich sogar an Halsband und Leine ausführen. Die etwa 13-jährige Hündin hatte aber Glück, denn sie war nur ein knappes halbes Jahr im Tierheim und durfte dann in ein liebevolles Zuhause ziehen. Schauen Sie, was für eine Schönheit aus Lilani geworden ist! (vorher – nachher)

 

Ein mindestens ebenso trauriges Schicksal hat unseren Kiron getroffen: Er hatte einmal ein Zuhause, allerdings nur als Hof- und „nützlicher“ Wachhund. Als er aber alt wurde und dringend medizinische Hilfe und Schmerzmittel benötigt hätte, wurde er kurzerhand ins Tierheim abgeschoben. Wir sind so froh, dass Kiron bei uns gelandet ist, denn er hat seine Familie gefunden und ist in seinem Alter noch einmal richtig aufgeblüht! Er holt all das, was er in seinem traurigen Leben nie hat erleben dürfen, mit einer Leidenschaft und Freude nach, dass es einem die Tränen in die Augen treibt. Er geht so gern spazieren und rennt sogar, hat angefangen zu schwimmen, holt Bällchen und freut sich seines neuen Lebens! Wir hoffen, dass ihm noch viel Zeit bleibt, all das weiterhin zu genießen!

 

Milko und Ziko haben beide elf unglaublich lange Jahre im Tierheim in Dobrich ausharren müssen, ohne Chance auf ein Zuhause. Beide hatten Tumore und furchtbar schlechte Zähne. Als erstes haben wir uns darum gekümmert, dass sie medizinisch versorgt wurden und im nächsten Schritt haben wir nach einer Stelle für die beiden gesucht. Milko fand sein Zuhause. Da Ziko noch älter ist, haben wir uns um ein Gnadenplätzchen für sie bemüht, damit sie noch vor dem Winter ausreisen dürfte. Unsere Bemühungen waren erfolgreich: Ziko durfte bei Milko, den sie sogar aus dem Tierheim kannte, da sie eine gewisse Zeit im selben Auslauf waren, zur Pflege einziehen!

Wie Sie dem Foto entnehmen können, haben sie es richtig warm, weich und kuschlig!

 

Wie viele von Ihnen wissen, gilt unser Hauptaugenmerk den Kastrationen von herrenlosen Hunden und Katzen sowie von Besitzertieren. Ganzjährig setzt sich dafür unser Mitarbeiter Pavlin ein, der von morgens bis abends im Großraum Schumen und sämtlichen Dörfern rundherum unterwegs ist und alles für Kastrationen einsammelt, was vier Beine hat und sich auf den Straßen herumtreibt. Aber auch die Hunde, die ein „Zuhause“ haben und z.B. auf einem Hof leben, bewegen sich oft unbeaufsichtigt in den Dörfern oder Städten. Umso wichtiger sind Kastrationen, um unerwünschten Nachwuchs zu verhindern. 

 

Grund zur Hoffnung bietet seit Jahren kostenlose Kastrationen in Schumen und den umliegenden Gemeinden für Hunde und Katzen an. Das Angebot wird sehr gut angenommen und immer mehr Bürger machen untereinander Werbung dafür. Das ist der Ansatz: Aufklärung, Öffentlichkeitsarbeit, Werbung. Anders können wir die Menschen nicht zum Umdenken und „Mitmachen“ bewegen. Und genau darauf kommt es an, denn ohne die Menschen vor Ort mit ins Boot zu holen, können wir langfristig nichts verändern.

 

Zu den Kastrationen in Bulgarien finanziert Grund zur Hoffnung ein reines Kastrationsprojekt in Rumänien. Die Nachfrage ist groß. Viele Menschen versorgen Katzen um ihren Wohnblock und können sich eine Kastration nicht leisten. Sie sind dankbar für das Angebot und dafür, dass kein Nachwuchs mehr auf der Straße geboren wird und unversorgt leiden muss.

 

 

Im Jahr 2022 wurden in Schumen 1544 Hunde und Katzen kastriert und in Rumänien 355, das sind insgesamt 1882 Hunde und Katzen, die keinen Nachwuchs mehr zeugen können! 

 

Davon sind 

319 Hündinnen (in Rumänien: 56)

255 Rüden (in Rumänien: 16)

732 Katzen (in Rumänien: 204)

238 Kater (in Rumänien: 79).

 

Für das Angebot der ganzjährigen Kastrationen fallen monatlich erhebliche Summen an. Aber in diesem Punkt ist das ganze Grund zur Hoffnung-Team sich einig, dass wir gerade an Kastrationen nicht sparen dürfen! Hierfür sind wir dringend auf Spenden angewiesen und für jeden noch so kleinen Betrag dankbar.

 

Im Rückblick war 2022 mit 1.900 Kastrationen und 200 vermittelten Tieren ein erfolgreiches Jahr. An dieser Stelle möchten wir unseren tief empfundenen Dank all diejenigen aussprechen, ohne die diese Arbeit nicht möglich wäre! Nur gemeinsam können wir so viel erreichen, dafür danken wir Ihnen von Herzen!

 

Wir freuen uns auf das Jahr 2023, im dem wir – hoffentlich gemeinsam mit Ihnen – wieder viel bewegen können!

 

Wir wünschen Ihnen mit Familien und Tieren fröhliche Weihnachten und alles Gute für das Neue Jahr!

 

 

Das Team von Grund zur Hoffnung e.V.

 

 

Notfelle der Woche

 

Peer musste als letzter des Geschwister-Quintetts zurückbleiben. Wir hoffen, dass er auch ganz bald die Chance auf eine Ausreise bekommt!

 

Der hübsche Kofi (6-7 Monate) wartet auf seine Familie - die er hoffentlich bald findet!

 

SOS - Notfall für Kater Loki

 

 

Spendenkonto

Grund zur Hoffnung e.V.

 

Sparkasse Oberhessen

IBAN:

DE22518500790027115152

BIC: HELADEF1FRI

 



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