Tätigkeitsbericht 2017

 

 

Rückblick auf das Jahr 2017 –

Stärkere Konzentration auch auf Straßenkatzen und deren Kastration

 

Grund zur Hoffnung Tätigkeitsbericht 2017
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Als erstes möchten wir uns für die unschätzbare Unterstützung und Hilfe in jeder Form bei allen Tierfreunden, Adoptanten und Spendern bedanken. Wir wissen Ihr / Euer Vertrauen sehr zu schätzen und möchten das hier zum Ausdruck bringen. 

 

Wenn wir uns weiterhin gemeinsam für die Tiere in Schumen und Umgebung einsetzen, jeder nach seiner Möglichkeit, werden wir auch im nächsten Jahr wieder viel für sie erreichen können!

 

Seit einem Jahr haben wir nun unsere „neue“ Tierheimleitung in Schumen, Daria Georgieva. Sie hat gute Kontakte zu der Vizebürgermeisterin aufgebaut, die für die Belange des Tierheimes mit verantwortlich ist. Die Zusammenarbeit mit den Behörden ist nicht immer leicht, aber grundsätzlich sind wir dankbar, dass wir mit der Stadtverwaltung in dieselbe Richtung wollen und sie uns keine Steine in den Weg legen. Es ist uns wichtig, die guten Beziehungen zu verstärken und die Kooperation enger zu gestalten, denn wir brauchen einen starken Partner vor Ort, damit unsere Arbeit in Schumen selbst noch mehr Gewicht und Anerkennung bekommt. Aus diesem Grund fand im August auch wieder ein Treffen mit dem Bürgermeister und seiner Stellvertreterin statt.

Ein Rückschritt in Schumen war der plötzliche Tod der Journalistin Tonka Petrova, die sich seit Jahren für die Straßentiere einsetzte und in der Zeitung viel Positives über das Tierheim und unsere Arbeit berichtete. Direkt nach der Übernahme im Jahr 2015 stand sie uns zwar noch kritisch gegenüber, aber wir konnten sie nach kurzer Zeit in einigen gemeinsamen Gesprächen von unserem Konzept überzeugen und überlegten dann gemeinsam, wie wir den Tieren noch besser helfen könnten.

Es gibt nun andere Journalistinnen in Schumen, die über das Tierheim berichten – bisher auch sehr positiv. Aber die Lücke, die Tonka durch ihre Leidenschaft für die Tiere hinterlassen hat, wird so schnell nicht gefüllt werden.

 

 

Bautechnisch gesehen hat sich 2017 leider nicht viel verändert. Im November wurden von der Stadtverwaltung endlich riesige Zement- und Granitblöcke, die einen großen Teil des Tierheimgeländes blockierten, abtransportiert. 

Unser Plan besteht nun darin, an dieser Stelle kleinere Ausläufe zu bauen für die Hunde, die nicht verträglich sind und an der (Lauf-)Kette liegen. Leider sind die Zu- und Umstände in unserem Tierheim nicht mit denen in Deutschland vergleichbar  und wir haben aktuell keine andere Möglichkeit, die unverträglichen Hunde unterzubringen. Ein kleines Plus jedoch gibt es. Diese Hunde haben ihre Plätze am „Durchgang“ des Tierheims und dadurch mehr Kontakt zu Menschen als diejenigen, die in größeren Gruppen leben. Denn täglich laufen unsere Mitarbeiter viele Male an ihnen vorbei und die Hunde an den Ketten bekommen fast jedes Mal das Köpfchen getätschelt oder werden gestreichelt. Unser Ziel ist es aber, solche Hunde dauerhaft besser unterbringen zu können. Das jedoch muss geplant und finanziert werden und es benötigt auch Zeit und Geduld. Uns kann es nicht schnell genug vorwärts gehen und wir sind voller Tatendrang, aber der Alltag im Tierheim, der ohne Unterstützung von deutscher Seite nicht reibungslos läuft, verschlingt einen großen Teil der Zeit. 

 

 

Im Januar hat unsere Kollegin Verena einen großen Aufruf gestartet und das Geld für 30 (in Worten: dreißig) neue Hundehütten gesammelt! Diese waren dringend nötig, denn die Hunde sind 24 Stunden am Tag im Freien und wir hatten nicht ausreichend Hütten für sie. Sie wurden in Bulgarien nach unseren Plänen gefertigt und kamen genau rechtzeitig vor dem großen Schnee im Tierheim an. Auch diesen Winter werden sie wieder mit Stroh ausgelegt, damit die Hunde es so „warm“ wie möglich haben. 

 

Wir haben auch in diesem Jahr wieder alle unsere Hunde, fast 400 an der Zahl, entwurmt und mit Bravecto gegen Ektoparasiten behandelt. Wir wissen, dass Bravecto in den sozialen Medien stark kritisiert wurde, aber es ist für unsere Hunde das beste auf dem Markt verfügbare Mittel, da es drei Monate lang sehr effektiv gegen Flöhe und Zecken wirkt. Von Frühling bis Herbst gibt es in Schumen einen massiven Zeckenbefall, diesen konnten wir dank Bravecto eindämmen. Als wir 2015 das Tierheim übernahmen, hatten die Hunde handflächengroße Stellen, an denen eine dicke Zecke neben der nächsten saß. Die Gefahr, dass die Hunde durch die Zeckenbisse mit Ehrlichiose oder Anaplasmose infiziert werden, ist in Schumen sehr groß. So wirkt Bravecto über den Zeitraum von mindestens drei Monaten präventiv und dadurch können Infektionen verhindert werden.

Im September wurde ein großer Spendenaufruf initiiert, damit alle Hunde wieder ihre jährlich fällige Impfung bekommen konnten. Vielen Dank an alle Unterstützer, die Impfpatenschaften für unsere Hunde übernommen und damit ihre Impfung möglich gemacht haben! 

  

Durch unser umfassendes Impfprogramm, das wir im Herbst 2015 eingeführt haben, ist es uns gelungen, die Sterblichkeit der erwachsenen Hunde, die schon länger im Tierheim leben, massiv zu reduzieren. Leider ist die Sterblichkeit bei den Welpen jedoch immer noch sehr hoch. Fast alle haben durch einen denkbar schlechten Start ins Leben meist ein schwaches Immunsystem und sind bei ihrer Ankunft schon krank. In vielen Fällen kann auch unsere medizinische Versorgung dann nicht mehr helfen. Wir stellen unsere Welpen erst zur Vermittlung ein, wenn wir glauben, dass sie „über den Berg sind“ und eine reelle Chance haben.

  

 

 

Auch dieses Jahr waren drei Mitglieder unseres Vereins zu unterschiedlichen Zeiten wieder im Tierheim, um dort wieder vollen Einsatz zu bringen. Für jeweils zwei Wochen im Mai/Juni, für zwei Wochen im August/September und für noch einmal zwei Wochen im Oktober/November. Im Jahr 2016 lebten noch 450 Hunde im Tierheim. Diese Zahl konnten wir durch gute Vermittlungen und intensive Kastrationsanstrengungen auf knapp unter 400 reduzieren! Wir hoffen, dass die Anzahl der Hunde weiterhin sinkt, denn dadurch ändert sich die Gesamtsituation der verbleibenden zum Positiven. Die Hunde haben mehr Platz, leben somit in kleineren Gruppen, es gibt weniger Aggressionen untereinander und es bleibt ggf. auch etwas mehr Zeit, ihnen etwas Abwechslung zu verschaffen. 

 

In diesem Jahr hatten wir relativ viele Katzen in Schumen. Eine Familie, die Schumen dauerhaft verließ, brachte im Sommer 15 Katzen ins Tierheim. Für eine solche Anzahl ist das Tierheim nicht ausgestattet, denn es gibt nur ein Katzenzimmer. Bei den 15 Katzen blieb es nicht, denn Tierfreunde brachten im Laufe des Sommers weitere meist kranke und verletzte Kitten. Die Kapazitäten waren mehr als erschöpft. Trotzdem ist es uns ein wichtiges Anliegen, diese Menschen, denen ihre Straßentiere am Herzen liegen, die sich um sie kümmern und nicht wegschauen, nicht abzuweisen, sondern sie zu unterstützen. Auch wenn eigentlich wegen „Überfüllung geschlossen“ werden müsste. Denn genau das ist der Beweis dafür, dass die Menschen umdenken! Es ist vielen Bürgern mittlerweile bekannt, dass es ein Tierheim in Schumen gibt, in dem man die Tiere abgeben kann. Wir empfinden das als einen wichtigen Schritt und möchten diese Tierfreunde nicht enttäuschen. 

  

Da im Winter das Futter immer knapp ist, wurden in der Schumener Presse und im Fernsehen Aufrufe platziert, in denen die Bürger um Futterspenden gebeten wurden. Viele Schumener folgten diesem Aufruf und brachten Hundefutter ins Tierheim. Es ist uns so wichtig, die Bürger vor Ort mit einzubeziehen, denn dort brauchen wir die Unterstützung! Es gibt viele Menschen mit Herz für Tiere und genau diese sind es, die ihre Mitbürger aufklären und zum Umdenken bewegen sollten. Selbstverständlich leisten auch wir Aufklärungsarbeit, aber besser und authentischer ist es, wenn die eigenen Landsleute die Hinweise geben und mit gutem Beispiel vorangehen. 

 

Zu kämpfen haben wir aktuell mit einer massiven Rufmordkampagne gegen das Tierheim und auch gegen unsere Arbeit in Schumen. Zwei ehemalige Mitarbeiterinnen, die entlassen wurden, haben diese Verleumdungsaktion auf Facebook gestartet, verbreiten Lügen, posten gezielt Fotos von toten Hunden, die sie während ihrer aktiven Zeit im Tierheim aufgenommen hatten, und die wir vermeintlich „umgebracht“ haben sollen.

Sie erstatteten vor Ort bei verschiedenen Ämtern in Schumen (unhaltbare) Anzeigen. Ständig fanden Kontrollen statt, die aber im Ergebnis alle einwandfrei waren. Jede Kontrolle jedoch stiehlt kostbare Zeit, die für die Versorgung der Tiere so wichtig ist; abgesehen von der Unruhe, die diese mit sich bringen. Wir hoffen sehr, dass dieser Racheakt bald ein Ende findet und wir wieder all unsere Kraft für die Hunde und Katzen einsetzen können. 

 

Nun möchten wir aber wieder von etwas Positivem berichten. Auf unsere diesjährigen Kastrationszahlen sind wir besonders stolz:

Von Januar bis Ende November 2017 haben wir 404 Hunde und 304 Katzen kastriert!

 

Davon sind:

269 Hündinnen

135 Rüden

231 Katzen

73 Kater. 

 

Ein Teil der Kastrationen wurde in unserem Tierheim durchgeführt, für einen großen Teil der Kastrationen jedoch zahlen wir zusätzlich, da wir einen separaten Vertrag mit einem Tierarzt vor Ort abgeschlossen haben. Wir haben zwar durchaus annehmbare Preise ausgehandelt, aber die Gesamtkosten sind natürlich aufgrund der hohen Kastrationszahlen auch erheblich.

Trotzdem möchten wir gerade an diesem immens wichtigen Punkt nicht sparen und sind deshalb dringend auf Spenden angewiesen.    

Besonders die Kooperation mit dem privaten Tierarzt trägt Früchte: Es spricht sich in Schumen und Umgebung herum, dass Tiere dort auf unsere Kosten kastriert werden können. Viele Bürger bringen die Straßenkatzen, die sie an ihrem Wohnblock versorgen, zur kostenlosen Kastration.

Und bei Tausenden von Katzen in der Stadt sind wir dringend auf die Hilfe der Bürger angewiesen. Mit jeder Katze, die ein Tierfreund zum Tierarzt bringt – und das ist für die Menschen nicht immer einfach, denn nur wenige haben ein Auto – ist ein großer Beitrag zum Tierschutz geleistet. Und das von den Menschen vor Ort! Das finden wir einfach nur klasse!

 

Während unserer Aufenthalte in Schumen haben wir selbst dieses Jahr abends nach der Arbeit im Tierheim fast 50 Katzen an verschiedenen Stellen in der Stadt gefangen und kastrieren lassen. Nach einem Tag der Erholung in stationärer Pflege bei unserem Kooperationstierarzt haben wir sie wieder an ihre Plätze zurückgebracht. 

  

 

 

Besonders möchten wir auch den Adoptanten danken und denjenigen, die Werbung für Grund zur Hoffnung e.V. gemacht und somit einigen unserer Schützlinge zu einem schönen und liebevollen Zuhause verholfen haben. Bis zum 24.12.2017 durften 134 Hunde und 36 Katzen das Tierheim in Schumen verlassen und verbringen dieses Jahr ihr erstes Weihnachtsfest in Wärme und Geborgenheit! Zusätzlich zu diesen Zahlen warten aktuell noch 8 Hunde und 15 Katzen in Deutschland auf Pflegestellen auf ihre Familien; ein Teil der Tiere ist schon reserviert und darf in Kürze umziehen. 

  

Wir blicken zwar auf viel Arbeit, aber durchaus auch auf unsere Erfolge, im Jahr 2017 zurück und sind dankbar für ein erfolgreiches und glückliches Jahr. Es bleibt noch viel zu tun, aber wir sind optimistisch, dass wir unsere Pläne Stück für Stück umsetzen können. Wir sind ein tolles und engagiertes Team mit vielen verschiedenen Ideen und Talenten und jeder einzelne bringt sich gerne ein. 

 

Wenn jemand Lust und Zeit hat, unsere Arbeit zu unterstützen, melden Sie sich gerne bei uns. Es gibt immer viel zu tun und wir finden bestimmt für jeden die passende Aufgabe!

 

Ein ganz großes und herzliches Dankeschön an alle, die uns auf diesem Weg begleiten und für Ihr Vertrauen, das Sie uns entgegengebracht haben. Wir werden auch 2018 nicht aufgeben (das gilt nicht) und hoffen, dass wir auch dann wieder auf Sie zählen dürfen!

 

Das Team von Grund zur Hoffnung e.V.

 

 

Notfelle der Woche

 

Karolina hatte keinen guten Start ins Leben, trotzdem hatten sie und ihre beiden Schwestern Glück und durften auf Pflegestellen ziehen. Karolina ist noch jung, hat aber eine Fehlstellung der Vorderbeine. Ihrer Lebensfreude und Liebenswürdig-keit tut das aber keinen Abbruch!

 

Keck schaut Belinda in die Kamera, nichtsdestotrotz ist sie manchmal noch unsicher und braucht eine klare, konsequente und liebevolle Führung. Sie wird eine tolle Begleiterin werden, dessen sind wir uns sicher! Ein wenig Hundeerfahrung sollten Interessenten mitbringen.

 

SOS - Notfall für Kater Loki

 

 

Spendenkonto

Grund zur Hoffnung e.V.

 

Sparkasse Oberhessen

IBAN:

DE22518500790027115152

BIC: HELADEF1FRI

 



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