Ein Erfahrungsbericht über den Umgang mit ängstlichen Hunden

 

 

Den Hunden eine Stimme geben

 

10. Januar 2023

 

Liebe zukünftige Adoptanten und Adoptantinnen,

 

nachdem wir schon mehrere Hunde aus Schumen mit Freuden bei uns aufgenommen haben, möchte ich all' den Hunden, die noch dringend auf ein neues, eigenes Zuhause warten, eine Stimme geben.

 

An dieser Stelle ein großes DANKESCHÖN an die vielen Adoptanten und Adoptantinnen, die sich im Vorfeld gut informiert haben, was gerade in der Anfangszeit mit Einzug eines Vierbeiners alles auf Sie zukommen"könnte". Und die sich auch bewusst waren, mit wieviel VERANTWORTUNG die Aufnahme eines Tieres verbunden ist. Ein Tier ist eben kein Gegenstand, welcher bei "Nichtgefallen" oder eventuell anfänglich auftretender Schwierigkeiten problemlos ausgetauscht werden kann.

 

Ein wenig EINFÜHLUNGSVERMÖGEN dem Tier, welches aus einem ganz anderen Umfeld, einer langen Fahrt nach Deutschland, unwissend was mit ihm geschieht(!), entgegen zu bringen, ist nicht schwer, aber von Nöten.

 

Die Tiere wissen nicht, was sie erwartet, wenn sie hier von ihrer neuen Familie abgeholt werden. Viele brauchen anfangs viel – manche weniger - Geduld. Sie brauchen unsere Hilfe, um sich in unserer Welt zurecht zu finden. Wie würden wir uns denn an ihrer Stelle fühlen...?!

Gebt diesen Tieren die Zeit, die sie brauchen - und ich verspreche Euch, Ihr werdet reichlich belohnt werden!

 

Gebt den Hunden und Euch Zeit. Es braucht Zeit, sich kenenzulernen und später zusammenzuwachsen.

 

Ich möchte noch erwähnen, dass nur ein einziger unserer Hunde jemals am ersten Tag ins Haus gepieselt hat. Und dieser Hund, unser Kobi, leidet an Diabetes insipidus, welche durch ein Medikament gut händelbar ist. Wir sind dankbar, ihm somit ein normales Leben ermöglicht zu haben. Wir lieben ihn so sehr! Er ist bis heute unser aller Sonnenschein. :)

 

Unser Kobi ist übrigens blind. Nicht unser erster nicht sehender Hund. Beide völlig problemlos zu händeln, wenn man einige wenige Dinge beachtet. Beide Hunde konnten nach kurzer Eingewöhnung ohne Leine laufen, kannten jeden Stock und Stein – manchmal sogar besser als wir Sehenden. ;) Jederzeit würden wir wieder einen blinden Hund zu uns nehmen.

 

Dann gibt es zur Zeit noch unsere Hündin Dolly. Ihr ganzes Leben – 11 lange Jahre! – verbrachte sie im Tierheim, bevor sie im August 2021 zu uns kam. In kürzester Zeit hat sie sich problemlos bei uns eingelebt! So kann es auch gehen.

 

So wie jeder Mensch ein Individuum ist, so ist es ein Tier auch. Mir hat einmal jemand gesagt: "Man muss den Menschen dort abholen, wo er gerade steht..." Und genau so halte ich es auch mit meinen Vierbeinern und bin immer gut damit zurecht gekommen.

 

Ja, und Mitte Juni letzten Jahres wollten wir mal wieder einem ängstlichen Vierbeiner eine Chance geben - und so kam unser Barney zu uns! Ich habe zuvor noch keinen ängstlicheren Hund erlebt wie unseren Barney. Aber wir hatten uns bewusst für ihn entschieden und waren darauf vorbereitet, dass wir sehr, sehr viel Geduld mit ihm haben müssen... Und die brauchten wir auch...

Barney war froh, unseren ausgeglichenen Kobi an seiner Seitezu haben. Die allererste Zeit wich er ihm kaum von der Seite. Hunde kannte er ja, und unser "Großer" schien ihm eine gewisse Sicherheit zu geben. Uns war von vornherein bewusst, dass unsere anderen Vierbeiner eine große Hilfe für unseren Barney sein werden. Und doch hat es geschlagene FÜNF MONATE gebraucht, bis er sich überhaupt aus dem Haus traute! Fünf Monate nur  Haus und Garten! Aber dann ging es doch ziemlich rasant vorwärts! Und unsere GEDULD hatte sich am Ende ausgezahlt! In kürzester Zeit konnten wir die Leine – zwar noch am Geschirr befestigt! – loslassen, aber immerhin konnten wir ihm damit die Freiheit geben, sein Umfeld zu erkunden, sich richtig auszutoben, Hundebekanntschaften zu machen! Und das Erstaunlichste war dabei für mich – dieser Hund hörte draußen von der ersten Minute aufs Wort... unglaublich... aber wahr! o))

 

Bei allem Fortschritt wissen wir aber, dass noch viel Arbeit notwendig ist, denn unser Barney findet Menschenhände nicht besonders vertrauenswürdig... Und so begleitet uns und unseren Barney jetzt eine der besten Tiertrainerin, die es hier im Umkreis gibt, und wir sind sehr

glücklich darüber!

 

Welch' eine Freude zu sehen, wenn so ein" ängstliches Etwas" so langsam sein Schneckenhaus verlässt - und dann auch noch Spaß dabei hat, unglaublich! Wir empfinden große Dankbarkeit, ihm dabei helfen zu dürfen. Kaum vorstellbar, wie es sein wird, wenn er sich zum ersten Mal an uns schmiegt...

 

Ich habe mir dies alles einmal von der Seele schreiben wollen, um anderen einfach Mut zu machen - nicht gleich aufzugeben, wenn Schwierigkeiten auftreten! Es lohnt sich allemal, wenn man sieht, wie glücklich diese Hunde nach einer gewissen Eingewöhnungszeit sind! Auch unser Barney ist es schon - das kann ich mit gutem Gewissen sagen! Die einen brauchen ein wenig mehr Zeit, die anderen weniger.

 

Es gab nicht einen unserer Hunde, der sich hier nicht eingelebt hat....

 

Fazit:

VERANTWORTUNG

EINFÜHLUNGSVERMÖGEN

VERTRAUEN zum Hund

GEDULD und ganz viel

LIEBE

 

Wenn man das beachtet, steht einer wunderbaren Mensch-Tier-Beziehung

nichts im Wege! 

 

 

Notfelle der Woche

 

Lego ist zu einem Notfall geworden. Alle seine Freunde, mit denen er aufgewachsen ist, haben das Tierheim verlassen. Er bleibt alleine zurück und wurde schon gebissen. Wir hoffen, dass er schnell ausreisen darf.

 

 

Milo macht tolle Fortschritte. Er ist noch schüchtern, aber ein regelmäßiger und enger Kontakt zum Menschen wäre so wichtig für seine weitere Entwicklung. Vielleicht geben Sie ihm die Möglichkeit?

 

 

 

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