Sabina (weibl., geb. ca. Januar 2013) -

 

19. Juli 2025

 

Im Moment häufen sich leider die traurigen Geschichten – das ist der bittere Alltag im Tierschutz in Bulgarien. Und doch möchten wir Ihnen heute die Geschichte der kleinen Sabina erzählen. Einer Hündin, die so viel durchgemacht und trotzdem ihr bescheidenes, liebes Wesen nicht verloren hat.

 

Sabina wurde irgendwo auf den Straßen Bulgariens geboren – und verbrachte dort ihr ganzes Leben. Ein Leben, das mehr vom Überleben als vom Leben geprägt war. Die tägliche Suche nach Futter, die ständige Angst vor Menschen, die Straßenhunde nicht mögen und oft verjagen, keine medizinische Versorgung, kein Schutz vor Hitze, Kälte oder Krankheit. Und genau hier beginnt die sehr traurige und leidvolle Geschichte dieses tapferen Schatzes.

 

Am 24. Juni kam sie ins Tierheim in Schumen – in einem Zustand, der uns den Atem stocken ließ. Es war eine Meldung eingegangen, dass ein kranker Straßenhund Hilfe brauchte. Als die Tierheim-Mitarbeiter sie fanden, war sie ein Bild des Elends. Nicht etwa wegen ihres verfilzten, schmutzigen Fells – das war fast nebensächlich. Viel schlimmer war der Zustand ihrer Augen: Der Bereich um ihre Augen war komplett wund, eitriges Sekret war offenbar seit längerem aus den Augen gelaufen. Die Lider ließen sich kaum auseinanderziehen um die Augen(-höhlen) ordentlich zu untersuchen, alles war völlig zugeschwollen. Wir dachten zunächst, sie hätte gar keine Augen mehr.

 

Unsere Tierärztin begann sofort mit der Untersuchung. Der Wundbereich um die Augen wurde gereinigt. Doch was sie in den Augenhöhlen fand, war erschütternd: sechs lange, spitze Grannen hatten sich in einem ihrer Augen festgesetzt. Weitere Grannen hatten sich zwischen ihren Zehen tief unter die Haut gebohrt, dort hatten sich durch das ständige Lecken bereits große, eitrige Wunden gebildet. Was muss diese kleine Hündin gelitten haben – und das vermutlich über Wochen oder gar Monate. 

 

Trotz der Schmerzen ließ Sabina alles geduldig und ganz brav über sich ergehen. Kein Knurren, kein Sträuben – nur stille Erschöpfung. Nach der Behandlung bekam sie eine Dose Futter, die sie mit großem Appetit verschlang. Und dann fiel sie völlig erschöpft in einen tiefen Schlaf.

 

Wir schoren ihr das verfilzte Fell – bei fast 40 Grad eine wichtige Maßnahme. Dabei entdeckten wir weitere Grannen, die in ihrer Haut steckten. Fast 100 Stück entfernten wir insgesamt. Und Sabina? Sie blieb ruhig, ließ alles geschehen. Es war, als wüsste sie: Endlich hilft mir jemand.

 

Sabina ist eine sehr ruhige Hündin. Sie döst viel, schläft viel – möglicherweise aufgrund der aktuell extremen Hitze, unter der die Tiere genauso leiden wir wir. Vielleicht aber auch, weil sie zum ersten Mal in ihrem Leben zur Ruhe kommen darf. Die Unruhe im Tierheim scheint sie irgendwie auszublenden, aber natürlich ist das Tierheim kein geeigneter Ort für eine Hündin in einem solchen Zustand. Ihr Alter ist schwer zu schätzen, aber wir vermuten, dass sie etwa 12 oder 13 Jahre alt ist. Sie wirkt alt – aber vielleicht ist es auch einfach die Erschöpfung eines langen, harten Lebens.

 

Mit anderen Hunden hat sie keinerlei Probleme, sie bleibt eher für sich. Den Kontakt zum Menschen sucht sie nicht aktiv – vermutlich, weil sie ihn nie kennengelernt hat. Doch wenn man sich ihr ruhig nähert, lässt sie sich anfassen, ohne Angst oder Abwehr. Wenn wir sie aus der Quarantäne holen, um sie draußen ihr Geschäft machen zu lassen, läuft sie sehr langsam mit. Große Spaziergänge wird sie wohl nicht mehr machen – aber vielleicht blüht sie in einem liebevollen Zuhause noch einmal auf. Vielleicht spürt sie dann zum ersten Mal, wie es ist, umsorgt und geliebt zu werden.

 

Und dann gab es noch eine kleine, schöne Wendung: Die Behandlung schlug an. Die Schwellung in den Augenhöhlen ging zurück – und plötzlich konnten wir sehen: Sabina hat doch Augen! Erst eines, dann zwei. Die Schwellung durch die Entzündung und die Grannen hatten sie so weit zurückgedrängt, dass ihre Augen nicht mehr sichtbar waren. Die Augen sind sehr trüb. Es scheint, dass sie nicht ganz blind ist. Wir gehen davon aus, dass Sabina möglicherweise noch Schatten sehen kann. Und das ist mehr, als wir zu hoffen gewagt hatten.

 

Sabina ist gechipt und hat ihre erste Impfung erhalten. Wir möchten sie nicht mehr auf die Straße zurücksetzen. Sie hat so viel durchgemacht – jetzt ist es Zeit, dass sie ankommen darf. In einem Zuhause, das sie so nimmt, wie sie ist: ruhig, bescheiden, älter – und voller stiller Würde.

 

Wer Sabina adoptiert, bekommt keinen Hund für lange Wanderungen oder wilde Spiele. Aber er bekommt eine Seele, die viel gesehen hat, viel ertragen hat – und die nun einfach nur noch eines möchte: in Frieden leben dürfen.

 

Wenn Sie ein schönes Zuhause für unsere arme Sabina haben, füllen Sie bitte unser Bewerbungsformular aus.

 

 

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