12. Juli 2025
Wenn man Archy zum ersten Mal sieht, denkt man unweigerlich: Wow, was für ein schöner Hund! Mit seinem goldenen Fell, das an einen Golden Retriever erinnert, und seinem liebenswerten Blick könnte er glatt als Titelbild für ein Hundemagazin herhalten. Doch hinter dieser Schönheit verbirgt sich eine Geschichte, die einem das Herz bricht.
Wäre Archy Archy (geb. ca. Juni 2022) in Deutschland geboren worden, hätte sein Leben vermutlich einen ganz anderen Verlauf genommen – voller Liebe, Fürsorge und Sicherheit. Doch Archy wurde in Bulgarien geboren. Und dort nahm sein Schicksal eine traurige Wendung.
Archy lebte gemeinsam mit seiner blinden Hundefreundin Many bei einem jungen Mann, der schwer erkrankte. Krebs. Eine Diagnose, die alles veränderte. In seiner Verzweiflung und mit dem Wunsch, seine geliebten Hunde in guten Händen zu wissen, vertraute er sie seinen Eltern an. Doch was dann geschah, ist kaum zu fassen: Statt sich um Archy und Many zu kümmern, ließen die Eltern die beiden fast verhungern.
Der junge Mann wandte sich in seiner Not an das Tierheim in Schumen. Wie schwer muss es gewesen sein, diesen Schritt zu gehen – zu wissen, dass man bald stirbt und seine Tiere in Gefahr sind. Unsere Tierheimleiterin zögerte nicht lange. Obwohl das Tierheim mit bald 300 Hunden längst überfüllt war und Archy und Many ursprünglich nicht einmal aus der Region stammten (sondern aus Sofia und Varna), nahm sie die beiden auf. Um dem Mann eine Sorge zu nehmen. Und vor allem, um den Hunden eine neue Chance zu geben.
Als Archy bei uns ankam, war er stark abgemagert. Bei einer Schulterhöhe von etwa 64-65 cm wog er Mitte Juni gerade einmal 30 kg. Doch trotz allem, was er erlebt hat, ist Archy ein unglaublich lieber Hund geblieben. Ruhig, freundlich, in sich ruhend. Er liebt Spaziergänge – vielleicht, weil er sie aus seinem früheren Leben kaum kannte. Draußen blüht er auf, schnuppert neugierig, bewegt sich gerne. Und wenn man ihn dabei beobachtet, spürt man: Dieser Hund will leben. Er will endlich ankommen!
Archy scheint stubenrein zu sein – während einer Unterbringung in einer kleinen Quarantänebox wegen Baumaßnahmen wollte er partout nicht in die Box machen. Erst draußen, nach langem Warten, erleichterte er sich.
Er ist ein großer Hund mit Kraft – ja. Aber er ist auch ein sanfter Riese, der mit liebevoller Führung und etwas Training sicher bald an der Leine läuft wie ein Profi. Ob er früher in einem Haus oder nur auf einem Hof lebte, wissen wir nicht. Was wir aber wissen: Er ist sozial, freundlich und hat ein enges, liebevolles Verhältnis zu seiner Freundin Many. Die beiden spielen vorsichtig miteinander, kuscheln, geben sich Halt. Besonders rührend ist ein Foto, auf dem sich die blinde Many ganz sanft an Archy schmiegt – ein Bild, das mehr sagt als tausend Worte.
Natürlich wäre es ein Traum, wenn Archy und Many gemeinsam ein Zuhause finden dürften. Aber auch einzeln haben sie eine Chance verdient. Archy braucht ein ebenerdiges Zuhause, gerne mit einem kleinen Garten, in dem er sich frei bewegen kann. Menschen, die ihm zeigen, wie schön das Leben sein kann. Die mit ihm spazieren gehen, ihn fordern, fördern und einfach liebhaben.
Archy ist gechipt, geimpft, seit seiner Zeit im Tierheim auch kastriert und bereit für die Reise in ein neues Leben. Ein Leben, das ihm endlich das gibt, was er so lange vermisst hat: Sicherheit, Liebe, Geborgenheit.
Finden Sie nicht auch, dass Archy – und natürlich auch Many – es mehr als verdient haben, endlich irgendwo anzukommen? Und zwar für immer?
Wenn Sie Interesse an dem lieben Archy haben, füllen Sie bitte unseren Interessenten-Fragebogen aus.
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